Selbstkontrolle unter Stress: In emotionalen Situationen vernünftig handeln

Verbessern durch Verstehen – Was ist Selbstkontrolle überhaupt?

Selbstkontrolle ist die Fähigkeit, in einer bestimmten Situation die eigenen Gefühle, Gedanken und Verhaltensweisen regulieren zu können. Es geht darum, sich bewusst zu machen, was erreicht und was eher vermieden werden sollte, und danach zu handeln. Beim Verstehen von Selbstkontrolle ist es wichtig, die Fähigkeit zu entwickeln, die eigene Handlungsweise zu beeinflussen, um eine bestimmte Zielsetzung zu erreichen. Es geht darum, ein Bewusstsein für die eigenen Gefühle und Gedanken zu entwickeln und diese zu steuern bzw. gezielt zuzulassen, um sich selbst effektiv zu regulieren und so die eigenen Ziele zu erreichen. Selbstkontrolle ist ein wichtiger Bestandteil eines erfolgreichen und glücklichen Lebens und hilft dabei, unerwünschtes Verhalten zu vermeiden und produktivere Entscheidungen zu treffen. Verwechselt werden darf Selbstkontrolle und -disziplin allerdings nicht mit der Unterdrückung des Selbst – immer nur zurückzustecken und alles hinunterzuschlucken ist genauso ungesund. Die Unterscheidung zwischen „was ist gut für mich“ und „was ist gut für die Situation“ ist wichtig.

Self-Control: Eine ehrliche Selbstreflexion ist der erste Schritt zur Verbesserung

Sich „zusammenzureißen“ oder „sich im Griff zu haben“ funktioniert häufig, aber trotz größter Motivation nicht immer – sei es nun durch fehlende Disziplin, Übung oder anderes. Was also tun? Zunächst sollte der Weg zu einer verbesserten Selbstkontrolle mit einer sehr ehrlichen Selbstreflexion beginnen. Warum „ehrlich“? Man kann sich wunderbar vormachen, dass man nur emotional wurde, weil man provoziert wurde, andere Menschen nicht Auto fahren können oder man von Idioten umgeben ist. Da ist sicherlich auch was dran, aber der erste Schritt zur Selbstkontrolle ist die Einsicht, dass man z. B. schnell wütend oder ängstlich wird, dass es ein „gutes“ Gefühl ist, laut und dominant zu sein oder dem anderen gezielt einen einzuschenken. Auf dieser Erkenntnisgrundlage ist es dann möglich, individuelle Selbstkontrollstrategien zu entwickeln.

Erkennen der individuellen Stressauslöser

Um geeignete Impuls- und Selbstkontrollmechanismen für stressbesetzte Situationen zu erlernen, ist es wichtig, die individuellen Stressauslöser zu kennen. Denn nicht auf jeden blöden Kommentar, ein Augenrollen oder unfähige Verkehrsteilnehmer reagieren wir gleichermaßen ungehalten. Es kann spezifische Personen, Situationen oder Verhaltensweisen geben, an denen wir kopfschüttelnd vorbeigehen. Aber andere Reize und Menschen können uns regelmäßig und wiederkehrend zur Weißglut bringen und die Kontrolle verlieren lassen. Es gilt, diese für sich zu identifizieren, damit klar wird, wann und wo man am meisten „gefährdet“ ist und in welchen Bereichen eine gute Selbstdisziplin besonders gefordert ist.

Stressauslöser und biografische Erfahrungen

Sind die Stressauslöser identifiziert, kann man sich mit den biografischen Gründen dieser Trigger auseinandersetzen. Das muss nicht zwingend erfolgen, aber es kann das Verständnis fördern, sich und sein Verhalten in stressbesetzten Situationen besser zu verstehen. Und möglicherweise auch helfen zu akzeptieren, dass ich der bin, zu dem das Leben mich gemacht hat. Diese Einsichten und Erkenntnisse können wiederum helfen, geeignete individuelle Impuls- und Selbstkontrollmechanismen zu entwickeln.

Selbstkontrolle unter Stress trainieren

Wir wagen die These, dass die meisten Teilnehmer eines Seminars zur Selbstkontrolle nicht immer viele neue Kompetenzen lernen müssen, sondern dass es vielmehr darum geht, dass die bestehenden Kompetenzen auch unter Stress, Wut, Angst oder welcher Emotion auch immer gezielt, sicher, rational abgerufen und im Kontext der Motive des Gegenübers eingesetzt werden. Nur weil ich etwas weiß, heißt es nicht, dass ich es dann auch unter Stress tun kann. Statt Selbstkontrolle unter Stress zu lernen, geht es also vielmehr darum, die Selbstkontrolle zu verbessern.

Selbstbeherrschungs-Tipp: Tempo rausnehmen und sich Zeit lassen

Einige der effektivsten Stressbewältigungsstrategien kennen Sie bereits: Dreimal durchatmen, bis zehn zählen, eine Nacht darüber schlafen usw. Es ist wahrlich „Old-School“ und dennoch ist viel Wahres dran. Eines der wichtigsten Tools ist, das Tempo aus dem Geschehen zu nehmen – denn ein Merkmal, insbesondere von Konflikten, ist das zunehmende Tempo in einer Auseinandersetzung. Ein Wort gibt das andere. Da ist wenig Zeit zu überlegen, ob das, was ich gerade tue oder nicht tue, gut und zielführend ist. Und unser Gehirn muss wieder in die kindlichen Areale greifen, denn mit den dort verankerten Verhaltensweisen kann man sehr schnell reagieren. Nur eben nicht immer klug oder lösungsorientiert.

Selbstregulation und Stress abbauen: Wir haben noch mehr Ideen, Tipps und Strategien

Sie möchten noch weitere Tipps zur Selbstbeherrschung erhalten oder effektive Strategien zur Selbstkontrolle unter Stress lernen und üben? Dann ist ein Training zur Impuls- und Selbstkontrolle oder ein individuelles Coaching vielleicht genau das Richtige für Sie. Gemeinsam mit Ihnen erarbeiten wir bei dem I-GSK in unseren Trainings effektive Strategien zur Selbstregulation in emotional aufgeladenen Auseinandersetzungen, damit Sie sich auch in schwierigen Situationen besser, klüger und mutiger verhalten können. Wir freuen uns auf Sie

Andreas Arnemann

Andreas Arnemann

Motto

Spaß ist die Grundlage für erfolgreiches Lernen

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